Useful tool – or false friend? Werkzeuge & falsche Freunde
Ich war in den vergangenen Tage eingeladen als Sprecherin und Mitglied des Vorstands des EWC zum Thema Literatur und AI
Useful tool – or false friend?
Hilfreiches Werkzeug – oder falscher Freund
auf der European Conference on Literary Translation, Strasbourg, veranstaltet von CEATL – European Council of Literary Translators’ Associations (Fotos von der Konferenz @Morgan Batoz-Herges, versusversus, Alena Makouskaya).
Meine Kurzfassung: AI kann ein hilfreiches Werkzeug sein – und wie wir einsetzen, was in unseren Händen liegt, dafür tragen wir Verantwortung – andernfalls beuten wir uns selbst für eine „Freundschaft“ aus, die nur den eigenen Vorteil und Profit sucht und jene ausnutzt, die den eigentlichen Mehrwert schaffen.
Meine Rede
Tools & the human decision
Words shape realities.
What is going to happen,
when
machines
create, interpret, regulate
our narratives
Well …
As I am a writer, my – and I am sure every writers, every translators – dream is: to sell as many copies as the bible.
The bibles words shaped beliefs, habits, reality – until Science came along and with it: Facts.
Not that everyone believes in facts, but: that changed our perception, allowing diversity, using the HUMAN mind, doubting some – let me phrase it like this – „colorful“ opinions based on a book => a lot of fairy stories went into while silencing and erasing the not so much fitting voices.
The bibles narrative shaped our world, after that: the tale of fair – or was it fairy – capitalism, and now:
AI. The new god.
We know, AI devoured stories, text, art, also hate. AI is able to reproduce – whatever – in a speed no human is able to compare with.
One Problem: AI multiplies hate and lies and influences our world extremely fast – at the very moment not for the better, regarding the new fascism and the increasing hate, very threatening for the creative sector.
Another Problem: Human work and art is used without consent from the originators. Which means – just in Case ist not clear: our work is STOLEN. The ones who work to create something don´t get paid, the one´s who steal: earn Profits.
Maybe you ask: So what – the world isn´t fair, it never was! Also: No one seems to be responsible as „the machine has done the deed“. Let me Point out:
WE are responsible.
for using the machine mindlessly and greedy – we will pay the Price on the long run. History is proof.
Member of the EWC
Im here also as a member of the European Writers Council . The EWC defends the position of literature and stands up for our rights. We are present, for example, in the parliament, highlighting our situation towards politicians, standing up for our demands and cooperate with other organisations in the fields of art and culture, fighting for fair remuneration for all like with the A.R.T.-principle (Authentication, Remuneration, Transparency), also bringing in adjustments for the AI Act.
EWC recently worked on and published a Toolkit on AI and recommendations how to handle AI – and using it.
All of this you find on the EWC website.
For what reason?
Why do we do this? To show a way how it can be better, to Make a „better“ happen.
I´m sure, AI Can be helpful. IF we regulate it and use it careful as a Tool and not letting ourselves be abused. AI could provide us with more time – to convey a text even more precisely or figuring out the consequences of what we want to push into the world.
I don´t see AI asking questions like a human does. Why should any machine take interest in this? There is no motivation for a machine to do so. Motivation is a human thing. So – as we are responsible for what happens – let me ask you this:
What IS our motivation for humanity and personally with AI?
Using our skills as humans means to train our skills, getting better, instead of de-qualifying ourselves by mindlessly using AI when it seems to be the easier cheaper way.
The human voice, human perspective, the human understanding of the consequences for humans how only a human writer or translator can understand them – in being aware of the „In between the lines“, of social and/ or political influences, to put words into context is important and
necessary.
The human mind, the human heart and kindness – for surviving. For creating and interpreting our human narrative.
Doing the right thing
We shaped our world this way, we can shape it differently and fair. And again: It’s not about what a machine or we could do, it’s a lot about, what we SHOULD do, like: of course can you use harmful language, of course could we use AI to translate or write, but … really – and where to do we evolve to with this?
It´s within each and every of our decision that we are the ones who use a tool and not being used by it and foremost: HOW we use a tool.
And it’s a lot but not only about regulating AI it’s also a lot in what and how we decide to use it. Best really being aware of what’s happening and lobbying for our rights supporting initiative in favor of protecting our rights our work. Each of us
With courage – as courage creates future.
Rejoice in diversity!!
Montesquieu
Worte formen unsere Realität.
Was geschieht, wenn wir Maschinen überlassen, unsere Narrative zu formen, zu interpretieren, zu regulieren.
Nun …
als Schriftstellerin träume ich – und ich bin sicher, jede*r Schriftsteller*in, jede*r Übersetzer*in – davon, so viele Exemplare wie die Bibel zu verkaufen.
Die Worte der Bibel prägten den Glauben, die Gewohnheiten, die Realität – bis die Wissenschaft aufkam und mit ihr: die Gewissheit durch Fakten.
Nicht, dass jeder an Fakten glaubt, aber: Das veränderte unsere Wahrnehmung, erlaubte Vielfalt, nutzte den menschlichen Verstand, zweifelte einige – ich sage mal – „bunte“ Meinungen an, die auf einem Buch mit einer Menge Märchen basierten, während die nicht so sehr passenden Stimmen zum Schweigen gebracht und ausgelöscht wurden.
Die Erzählung der Bibel prägte unsere Welt, danach: die Erzählungen vom märchenhaften – oder war das Märchen des – Kapitalismus, und jetzt:
KI. Die neue Gottheit.
Wir wissen, dass KI Geschichten, Texte, Kunst und auch Hass verschlungen hat. KI ist in der Lage, zu reproduzieren – was auch immer – in einer Geschwindigkeit, mit der kein Mensch mithalten kann.
Ein Problem: KI vermehrt Hass und Lügen und beeinflusst unsere Welt extrem schnell – im Moment nicht zum Besseren, im Hinblick auf den neuen Faschismus und den zunehmenden Hass. All das ist bedrohlich für den kreativen Sektor.
Ein weiteres Problem: Menschliche Arbeit und Kunst wird ohne die Zustimmung der Urheber verwendet. Das bedeutet – nur für den Fall, dass es nicht klar ist: unsere Arbeit wird gestohlen. Diejenigen, die arbeiten, um etwas zu erschaffen, werden nicht bezahlt, die, die stehlen, kassieren die Gewinne.
Vielleicht bringt uns das zu der Feststellung: Na und – die Welt ist nicht fair, sie war es nie! Außerdem: Niemand scheint verantwortlich zu sein, denn „die Maschine hat die Tat vollbracht“. Lassen Sie mich darauf hinweisen:
WIR sind verantwortlich –
für den gedankenlosen und gierigen Einsatz der Maschine. Wir werden auf lange Sicht den Preis dafür zahlen.
European Writers‘ Council
Auf dieser Konferenz spreche ich auch als Mitglied des European Writers‘ Council. Der EWC verteidigt die Position der Literatur und setzt sich für unsere Rechte ein. Wir sind z.B. im Parlament präsent, machen unsere Situation gegenüber Politikern deutlich, setzen uns für unsere Forderungen ein und kooperieren mit anderen Organisationen im Kunst- und Kulturbereich, kämpfen für eine faire Vergütung für alle, wie z.B. mit dem A.R.T.-Prinzip (Authentication, Remuneration, Transparency), und bringen auch Anpassungen für das AI-Gesetz ein.
Der EWC hat kürzlich ein Toolkit zu KI und Empfehlungen zum Umgang mit KI – und deren Nutzung – erarbeitet und veröffentlicht => EWC website
Aus welchem Grund?
Warum tun wir das? Um einen Weg zu zeigen, wie es besser werden kann, um ein „besser“ geschehen zu lassen.
Ich bin sicher, dass KI hilfreich sein kann. WENN wir sie regulieren und vorsichtig als Werkzeug einsetzen und uns nicht missbrauchen lassen. KI kann uns mehr Zeit verschaffen – um einen Text noch präziser zu übermitteln oder die Konsequenzen dessen, was wir in die Welt setzen wollen, zu bedenken.
Ich sehe nicht, dass KI Fragen stellt, wie es ein Mensch tut. Warum sollte sich eine Maschine dafür interessieren? Es gibt keine Motivation für eine Maschine, dies zu tun. Motivation ist eine menschliche Sache. Da wir also für das, was geschieht, verantwortlich sind, stelle ich die Frage:
Was ist unsere Motivation als Menschen in und für unsere Menschlichkeit und Menschheit und was ist unsere persönliche Motivation im Zusammenhang mit KI?
Mensch vs Maschine
Als Menschen unsere Fähigkeiten zu nutzen bedeutet, unsere Fähigkeiten zu trainieren, besser zu werden, anstatt uns selbst zu ent-qualifizieren, indem wir gedankenlos KI nutzen, wenn und weil es der einfachere und billigere Weg zu sein scheint.
Die menschliche Stimme, die menschliche Perspektive, das menschliche Verständnis der Folgen für die Menschen, wie sie nur menschliche Schriftsteller*innen oder Übersetzer*innen verstehen können – sich der „zwischen den Zeilen“, der sozialen und/oder politischen Einflüsse bewusst zu sein, die Worte in einen Kontext zu stellen, ist wichtig und
notwendig.
Der menschliche Verstand, das menschliche Herz und die menschliche Freundlichkeit – zum Überleben. Um unser menschliches Narrativ zu erschaffen und zu interpretieren.
Wir haben unsere Welt in dieser Weise geformt, wir können sie anders und gerechter gestalten.
Doing the right thing
Es geht nicht darum, was eine Maschine oder wir tun können. Es geht darum, was wir tun SOLLTEN, z.B.: natürlich kann man schädliche Sprache verwenden, natürlich könnten wir KI zum Übersetzen oder Schreiben verwenden, aber … wirklich – und wohin entwickeln wir uns damit?
In jeder einzelnen unserer Entscheidungen zeigt sich, ob und dass wir diejenigen sind, die ein Werkzeug benutzen und nicht von ihm benutzt werden, und vor allem: WIE wir dieses Werkzeug benutzen.
Und es geht um viel, aber nicht nur um die Regulierung von KI, sondern auch darum, was und wie wir sie nutzen. Am besten ist es, sich dessen bewusst zu sein, was passiert, und sich für unsere Rechte einzusetzen, indem wir Initiativen unterstützen, die unsere Rechte schützen. Jeder von uns
Mit Mut – denn Mut schafft Zukunft.