Kunst ist politisch

Kunst ist politisch.
Kultur ist politisch.
Kultur ist Weiterlesen

Vielfalt ist Zukunft

(English version below)

Verbindung

Literatur ist Vielfalt, Literatur verbindet – alle Menschen, alle Länder, grenzenlos. Weiterlesen

Engagement&L(i)eben

Diskrepanz und aktuelle Spannungsfelder

Feier. Feuer. In den Ereignissen dieser Tage liegt beides sehr nah.

Feuer? KI, Kriege, Terror, Normalisierung rechter, menschenverachtender, profitgesteuerter Ideologien. Das alles zündelt an Persönlichkeitsrechten, am Schutzrahmen, der eine Entfaltung erst ermöglicht. In den genannten Feldern bedient sich jemand am geistigen und/oder physischen Eigentum und der Unversehrtheit anderer. Übergriffig. Gewaltsam. Um nach erfolgter Tat zu argumentieren, „es wäre nicht so schlimm“ oder „der Lauf der Dinge“. Folgeschäden für viele werden ignoriert, Profit gern genommen von den wenigen, denen er zufällt.

Wo bleiben wir?

Feier? Schönes? Wirkt in diesen Momenten surreal. Aber: wofür sollten wir uns anstrengen, was lässt uns weitermachen, leichter weitermachen? Ergo: das DARF & MUSS sein, wir sollten „das Gute“ sehen, feiern. Um Verletzungen zu heilen, braucht es nicht nur Medizin für den Körper. Menschen, die gestalten, sich einsetzen, die Welt positiv, frei, sicher formen wollen – für sich und andere, ermutigen uns, schenken Hoffnung. Auch wenn diese Menschen fehlbar sind, selbst verletzt werden und sich trotzdem engagieren. Menschen, die für ihre Texte mit Folter und Gefängnis bestraft werden und wurden. Diese Menschen und deren Weg verdeutlichen, wie und dass es uns (noch) gut geht. Dass dieser Rahmen – hier in meinen Gedanken: die demokratische Struktur in Deutschland, in der wir das Glück haben leben zu dürfen und mitgestalten zu dürfen (noch) – erhaltenswert ist.
Bei der Verleihung des Bayerischen Kunstförderpreises hat Yirgalem Fisseha besonders beeindruckt, wie auch Raphaela Bardutzky,   Jovana ReisingerFranziska Gänsler, die brennende Themen aufgreifen.

Feuer in Form von Hass, Ablehnung, Neid widerfährt regelmäßig Menschen, die nach vorne treten, die Stimme erheben. Hinterfragen, Missstände aussprechen, Veränderung anstreben. Das stößt – klein wie groß – auf Widerstand. Aber nur dadurch, erhalten – hoffentlich => verbessern – wir (Er-)Leben.

Menschen sichtbar zu machen, Leistungen u Erreichtes zu feiern, dankbar zu sein – das ist hoffnungsvoll, hoffnungsspendend, ermutigend, ebenso die Freude dabei, das Zusammenkommen dafür. Dieses Feiern des Lebens & Schaffens, wie nur freie Menschen so etwas ermöglichen können. Bei all dem Feuer – in dem Fall: ein wärmendes, stärkendes Licht. Hoffnung. Motivation weiterzumachen.
#prohuman #hope #ehrenamt #wortewirken

Niemals, Jetzt. #neveragain

Pic @Raimund Verspohl

Leere Phrasen

#niewieder. Fühlt sich grad ausgehöhlt an, bei dem, was um uns geschieht, bei dem wie oft wir schweigen, bei dem, was an rechten Narrativen Eingang in unsere Sprache und unser Selbstverständnis gefunden hat; wie lustvoll gezündelt wird und die Chancen zerstört werden, einander mit Verständnis statt Ressentiments und Abwertung zu begegnen. Ich unterstelle: aus purem Egoismus und Machtgier einzelner.

Klar – und leider sehr leicht belegbar ist: Wir, in Deutschland, sind in der Aufarbeitung des Nationalsozialismus gescheitert, wir haben lieber bequem weggesehen, als Fehlverhalten anzusprechen und aufzuarbeiten. (check your history books, please! Ich hab im Rahmen von Die Blaue Reiterin dazu recherchiert – wer Beispiele braucht …). Aber hey – wenn wir schon im Zwischenmenschlichen feige sind, und es doch so viel einfacher ist, wegzusehen, sich wegzudrehen und irgendwo einen anderen Haufen Scherben neu zu produzieren … wird schon irgendwie klappen. Wie oft müssen wir dieses Verhalten durchspielen, um endgültig zu begreifen, dass das klein wie groß schadet? Wann ändern wir endlich unser Verhalten?

Sicher ist …

Viele haben hierzu und gerade heute viel Kluges geäußert, die Geschichte bestätigt wiederholend, was auf Hass und Gier folgt.
Ich weiß:
1. Hass schlägt zurück und verschlingt. Heute brüllst du Hass in die Welt, morgen bist du, die Person, die „falsch“ ist, der Hass jagt dich, holt sich auch jene, die ihn säen, jene, die glauben Freiheiten und Privilegien zu verdienen, die sie anderen verweigern. Früher, später wird Hass Freiheiten zersetzt haben, auch jene selbstverständlichen Annehmlichkeiten, auf denen wir uns bräsig ausruhen (check history books please!). Hass trägt kein Wachstum in sich, keine Innovation, keine Entwicklung, kein Sinn für Schönheit und Heilsein. In Hass wohnt Zerstörung. Hass tötet Ideen und löscht Menschen aus, die sich einsetzen für Freiheit, die die Vision eines „Besser“ in sich und in die Welt tragen.
2. Für komplexe Sachverhalte gibt es NIEMALS einfache Lösungen. Nichts als Sackgassen und Leid liegen in Antisemitismus, Rassismus, Faschismus, Sexismus, Misogynie, usw. KEINE Lösungen. Die inneren Rachegelüste und den Neid mag das kurz befriedigen. Für ein paar sehr wenige gibt’s Profit und volle Taschen und denen sind Einzelschicksale – auch ihrer Anhänger – vollkommen scheißegal.

Was tun?

Was hilft: Bildung, „Menschsein“ und Würde zuzugestehen, respektvoller Diskurs. Weitermachen und Verbindungen schaffen.

Und – um hier Loki (ja, genau den vom MCU zu zitieren):

“Sure, burn it down, easy. Annihilating is easy. Razing things to the ground is easy. Trying to fix what’s broken is hard. Hope is hard.”

Aber: fucking worth it.

Und ich so?

Fühle: mich hilflos, machtlos, stets, als wäre, was ich tue, viel zu wenig, wünschte, ich könnte „mehr“. Versuche, mich zu informieren – bei jenen, denen es um Ausgleich geht, nicht um Sieg und Unterwerfung; versuche aufzustehen, einzustehen, wenn um mich herum aus Halbwissen und Stereotypisierung polemisiert wird. Versuche genug Kraft für mich zu finden. Soweit mir möglich ist, arbeite ich dafür, die Rechte von Menschen zu schützen, anderen Raum und Stimme zu geben für eine diverse, bunte, offene, respektvolle Gesellschaft.


#neveragain.

Gazing with one eye onto what’s going on in the world this phrase feels empty – given what’s happening around us, given how often we remain silent, given the right-wing narratives that slide into and become normalized in our language and our self-image. It’s surreal how especially entities and persons who would or should have the position to unite, instead sabotage hedonistically the opportunities to meet each other in an understanding approach instead of resentment and devaluation. I assume: out of pure selfishness and greed for power.
Clear, so far – and unfortunately very easy to prove -, we, in Germany, have failed to come to terms with this huge black stain in our history of National Socialism and the players, who followed in line of order; we preferred to conveniently look the other way rather than address and come to terms with misconduct. (check your history books, please! I researched this as part of my crime book: Die Blaue Reiterin – if you like to dive deeper …). But hey – as we are already cowards in interpersonal relationships and we play it like, it is so much easier to look away, turn away and produce another pile of broken pieces somewhere else … it will work out somehow. Not. How many times do we have to suffer through this behavior until we have learned this will always turn out in pain, until we change finally our behavior?

For sure …
Many have said a lot of wise things about this, especially today (09. November) , also history proofs repeatedly what kinda outcome hate and greed produce.

I, so far, know:

1. hatred strikes back and devours everything. Today you shout hate into the world, tomorrow you are the person who is „wrong“, hate will chase you down. It eats up those who sow it, those who believe they deserve freedoms and privileges whilst they deny these others. Sooner, later, hate will have destroyed freedom and liberties, even those self-evident comforts on which we rest complacently (check history books please). There is no growth in hate, no innovation, no development, no sense of beauty and salvation. In hate dwells destruction. Hate kills ideas and wipes out people who stand up for freedom, who carry the vision of a „better“ in themselves and into the world.
2. there are NEVER simple solutions to complex tasks. There is nothing but dead ends and suffering in anti-semitism, racism, fascism, sexism, misogyny, etc. NO solutions. It may briefly satisfy the inner desire for revenge and envy. For a very few, there’s profit and full pockets and they don’t give a damn about individual fates – including those of their supporters.

So … what to do?

educate, concede „humanity“ and dignity, respectful discourse. Abandon greed and hate. Keep fighting the good fight.

And – to quote Loki here (yes, exactly the one from the MCU):

“Sure, burn it down, easy. Annihilating is easy. Razing things to the ground is easy. Trying to fix what’s broken is hard. Hope is hard.”

Though: Worth it.

And to put some personal concerns in:
I feel: helpless, powerless, always as if what I do is far too little, wish I could do „more“. Trying to inform myself – with those who are interested in balance, not in victory and submission; trying to stand up, to take a stand when there is polemic around me based on half-knowledge and stereotyping. I´m trying to find enough energy and ressources for myself to be able to work. As far as I can, I work to protect people’s rights, to give others space and a voice for a diverse, colorful, open, respectful society.

Translated (partially) with www.DeepL.com/Translator (free version)

Die Macht der Veränderung – Grußwort Film-Preview Ingeborg Bachmann 18.10.23

E-Lending

Mein Statement, 11 Juni 2022, European Writers Council, AGM, Madrid
zu E-Lending und geplanten gesetzlichen Änderungen in Deutschland

Worte sind das erste, was Gedanken berührt. Autor*innen sind die Basis, das Fundament für jeden weiteren Schritt in der Welt des Buches. Die Einkommen von Autor*innen sind in den meisten Fällen erbärmlich, gleichzeitig aber von zentraler Bedeutung. In Deutschland sind derzeit Änderungen geplant, die Einnahmen aus eLending betreffen. Diese Einschnitte drohen, das Wenige was bleibt an Erträgen existiert, gänzlich zu verbrennen, und weiter: die Einkünfte von Schreibenden in ganz Europa bedrohen.

Umgeben von all den Informationen und den Möglichkeiten, sich zu vernetzen, müssen wir für den Wert dieser Arbeit von Kulturschaffenden, von Schreibenden eintreten. Wir müssen Verantwortung übernehmen und ein faires und gerechtes Einkommen fordern für das, was wir Schriftsteller*innen investieren.

Was ändert sich in Deutschland?

Aktuell sehen wir, dass digitale Märkte und Inhalte immer relevanter werden. Fast jedes zweite Buch wird über E-Lending gelesen – entweder über öffentliche Bibliotheken, wo Schreibende für ein Print-Buch
3 Cent bekommen –
Oder wenn es um eBooks geht in einem Gewinn-Flatrate-Modell wie Amazon mit
36 Cent Vergütung.
Öffentliche Bibliotheken vergüten eBooks in einer Spanne zwischen
NULL und 9,4 CENT(!). Weiterlesen

Wandel – Werden können, was wir sein sollten.

Manchmal müssen wir die bekannten Pfade verlassen und etwas wagen, das wir so noch nie zuvor erlebt oder gelernt haben. Und, ganz ehrlich: ich fühle mich sicherer umgeben von und mit dem, was ich kenne, mit Vertrautem und Vertrauten, auf bekanntem Boden. Aber lang halte ich es dann am Ende nicht aus, wenn aus dem Vertrautem Stillstand wird. Für mich gilt: Veränderung ist das einzig beständige. Das Leben selbst – Veränderung. Wandel, Entwicklung, zu wachsen. Und wenn ich mich umdrehe, ist das nicht nur Thema in meinem zweiten Krimi „Die Blaue Reiterin“, oder bezogen auf meine anderen Bücher.

Kurz vor der Veröffentlichung meines fünften Buches ist mir eine Begebenheit dazu – zu diesem Wandel & Wachsen – eingefallen, so tief vergraben in der Vergangenheit, dass ich keine Ahnung habe, wie sie überhaupt wieder ans Licht gelangen konnte. Eine Erinnerung und eine Frage, wie wir werden, was wir sein könnten.

Der kleine, grüne Stein

What????

In meinem Ausbildungsjahrgang (damals … es begab sich zu einer Zeit 😉 ) hat sich den definitiv keiner gewünscht: den „kleinen, grünen Stein“. Damals war ich ungefähr 16, die meisten meiner Mitazubis waren älter. Ich war wegen alles und jedem höllennervös. Besonders in unseren Schulungswochen. Teil davon war die Aufgabe, eine ca. 5minütige freie Rede halten zu müssen vor unseren Mitazubis und den Ausbildern. Wir wurden dafür im Zufallsprinzip ausgewählt oder konnten uns freiwillig melden. Insbesondere die ersten Male hoffte ich, nicht gezogen zu werden und mich furchtbar zu blamieren. Ich hatte ein paar mal Glück. Musste nicht vor dieses Auditorium von ca. 20 Leuten eine Rede halten.

Worüber?

Normalerweise basierte das Thema aus einer Auswahl der aktuellen Zeitungsartikel. Gezogen wurde aus Vorschlägen dieser Themen und Vorschlägen der Mitazubis. Zufallsprinzip, aber im Großen und Ganzen Thema, Argumente, Rahmen gesetzt. Etwas, auf das man sich vorbereiten kann, entlang hangeln und gesichert von den bekannten, bereits erzählten Fakten. So in etwa hatte man also eine Ahnung, worüber man versuchen sollte, die Rede zu halten. Und natürlich wurde ein Urteil gefällt, ob man etwas halbwegs kluges und beeindruckendes oder unterhaltendes „geschafft“ hat – inhaltliches und methodisches Feedback. Nachdem das Thema stand, durfte man sich vorbereiten, z.B. für Recherche zum Thema in den News.

In dem Themen-„Lostopf“ war aber auch eine andere Karte. Auf dieser stand keine Headline aus den News. Darauf standen vier Worte: Der kleine, grüne Stein.

Der Lostopf

Niemand wollte diese Karte. Nicht das Ungewisse, dieses Angreifbare. Dann, an einem Tag – das Prozedere hatte ich bis dato schon ein paar mal beobachtet – meldete ich mich, natürlich müsse ich mein Thema noch ziehen. Alle drückten die Daumen, das niemand diese Karte ziehen musste. Worauf sollte man sich schließlich vorbereiten? Und ich?

Ehrlichgesagt, hab ich mir genau diese Karte gewünscht.

Warum?

All die Jahre später gibt es nichts über eine faszinierende Erleuchtung zu berichten., weshalb. Ich erinnere mich an ein diffuses Gefühl, dass mir der kleine, grüne Stein 1000x lieber war, dass ich 1000x spannender fand, diesen „kleinen, grünen Stein“ zu nutzen und eine Geschichte neu und frei von Grenzen zu erzählen. Das war das, was ich empfunden habe. Warum? I don´t know.

Dann: der Moment, eine Karte aus der Themenauswahl zu ziehen, ich trat nach vorne. Die Geschichte im Kopf, was ich erzählen wollen würde, musste ich auf mein Glück hoffen. Ich streckte meine Hand aus, sie zitterte. Auch die anderen Azubis waren aufgeregt, die eine freie Rede zu halten hatten. Ich hatte eine Geschichte, ich wollte diese eine Karte. Und was auch immer da passiert ist: ich zog diese Karte. Zufall, Glück?

Definitiv nichts wozu ich in einem Zeitungsartikel Informationen und Argumente geliefert hätte. Nichts, was meine Zuhörer mit einer gewissen Erwartung auflud. Kein Sicherheitsnetz.

Ohne Netz und doppeltem Boden auf dem Weg … wohin?

Natürlich war ich immer noch nervös bis zum Ende. Die Ungewissheit mich selbst nicht durch andere Quellen vorbereiten zu können, trug durchaus dazu bei. Aber ich konnte meine Geschichte erzählen, auf meine Weise. Und rückblickend irgendwie auch der erste Mini-Baby-Schritt auf meinem Weg und was dieser Weg für mich bedeutet.

Am Ende war ich zufrieden. Daran erinnere ich mich auch heute noch sehr klar: dieses Gefühl der Zufriedenheit. Natürlich trotzdem Zweifel, Angst, mich blamiert zu haben, etc. Verschwommen erinnere ich mich an das Feedback: positiv. Vor allem aber dieses Gefühl, und es fühlte sich richtig an. Mit den vielen Zweifeln an mir selbst hab ich das allerdings eine ganze Weile verdrängt. Aber irgendwie komme ich immer wieder darauf zurück. Bis in  …

Meine Bücher

In meinem neuen Krimi DIE BLAUE REITERIN hat die Hauptfigur Theres Hack wieder einmal eine Entscheidung getroffen. Wieder hat sie verlassen, was sicher war. Nachdem sie den Neuanfang in der alten Heimat wagt, schlägt die Pandemie zu. Alles so zu belassen, funktioniert nicht mehr.

Die zweite, sehr wichtige Figur im Roman ist die Künstlerin Hanna. Mehrmals in ihrem Leben steht sie vor der Entscheidung für oder gegen das, was ihr Sicherheit und Vertrautes bieten könnte, für oder gegen das, was von ihr erwartet wird. Und ihr Lebensweg gibt ihr Recht. In DIE BLAUE REITERIN steht Hanna dann wieder vor einer dieser Entscheidungen – und ja: es wäre kein Krimi, wenn es nicht sogar um Leben und Tod ginge. Hanna könnte ein ruhiges Leben weiterführen, oder mit ihrer Vergangenheit aufräumen. Dass diese Entscheidung nicht einfach ist und nicht nur auf die Künstlerin auswirkt => selbstredend. Auf jeden Fall gerät eine Menge in Bewegung.

Im Wandel

Ich denke, wenn wir uns weiterentwickeln wollen – nicht nur persönlich, sondern als Gesellschaft, können wir nicht immer nur das tun, was wir schon kennen, was vertraut ist. Zu wachsen, die Person zu werden, die man sein könnte, geschieht nicht durch die Wiederholung des immergleichen. Veränderung und Wandel ist der Schlüssel zu wachsen.

Wir müssen die bekannten Pfade verlassen und etwas wagen, das wir so noch nie zuvor erlebt oder gelernt haben. Jeder einzelne. Vielleicht ist Wandel und Veränderung im ersten Moment schmerzhaft, vielleicht bedeutet das auch, etwas loszulassen, was wir kennen, was uns aber vielleicht schon lange nicht mehr gut tut. Vielleicht sind die Folgen auch nicht immer positiv, aber wir lernen daraus – nicht nur persönlich, sondern eben auch im „Big Picture“.

 

 

Bilder im Artikel: https://www.raimund-verspohl-portraits.com

Vorbilder – im Buch, Film, Leben

Tatsächlich muss ich sagen: An manchen Stellen in meinem Leben hätte ich mir mehr – und insbesondere mehr weibliche Vorbilder gewünscht. Ich schätze mich glücklich, diese Vorbilder in so großartigen Frauen zu sehen, wie z.B. die kluge und herzenswarme Tijen Onaran oder Karla Paul oder die unfassbar starke Nina George. Dass mein Leben schließlich ist, wie es ist, liegt an etwas anderem. Ich habe herausgefunden, wie und dass die für mich falschen Vorbilder nicht funktionieren für mich. Mühsam, schmerzhaft, langwierig. Ist natürlich auch ein Weg. Und natürlich prägt auch das.

Die Alternativen?

Wenn ich zurückblicke, gab es in meinem Umfeld, niemand und vor allem keine Frau, die selbständig und unabhängig und allein für sich gelebt hat. Ich erinnere mich nicht an eine Künstlerin – auch nicht an einen Künstler – in dem Umfeld, in dem ich aufgewachsen bin. Wer jetzt meinen Background nicht kennt => fragt mich gerne.

Die konventionellen Lebensmodelle, die in meiner Kindheit als „normal“ galten, haben für mich nicht funktioniert. Für mich war also viel Trial and Error angesagt, z.T. auch noch heute. Und ich bin durchaus froh, über diesen Bruch in meinem Lebensweg 2016. Dadurch darf ich mittlerweile umso deutlicher sehen, dass es im Leben kein eigentliches „normal“ gibt. Stattdessen öffnet das Leben unzählige Möglichkeiten, Leben, Arbeiten, Schreiben zu gestalten. Die Frage ist: schnappen wir die Möglichkeiten, oder lassen wir sie vorbeiziehen?

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Mein Weg?

Für mich hat sich in vielen kleinen Schritten der Weg in eine Welt mit mehr  unterschiedlichen Menschen und Rollen geöffnet und ich habe erfahren, dass es okay ist, anders zu sein und nicht in ein Schema zu passen. Natürlich ist mein Leben jetzt auch nicht super-speziell, aber als Kind hätte ich nie gedacht, da zu sein, wo ich jetzt bin und damit sehr glücklich zu sein und erfüllt. 

 

& Weiter?

Im Umkehrschluss heisst das für mich: dort, wo mir Vorbilder gefehlt haben,  meinen Weg leichter zu machen, gibt es für mich die Chance für andere Vorbild zu sein. Es ist wichtig als Frau aus den Schatten zu treten, sichtbar zu sein, dafür einzustehen, dass man gesehen werden darf – nicht nur als Autor, sondern auch als Autorin. Sichtbarkeit schriftlich, wie bildlich und auf allen Ebenen. Es gibt so viele Wege ein gutes Leben zu führen. Und leichter wird das mit Beispielen, dass es OKAY ist, man selbst zu sein. OKAY als jemand, der oder die ein anderes Geschlecht, einen anderen Hintergrund – was auch immer – hat, aus einem ganz anderen Bereich kommt. Jede*r darf, muss, sollte diesen Traum haben. Es muss und sollte möglich sein, diesen Traum zu leben. Ich bin überzeugt, nicht nur das eigene Leben wird besser, weil man der oder die sein darf, der oder die man ist. Ich glaube, das eigene Glück kann man auch das Leben anderer besser machen. Das ist eine, das zu zeigen.

Das andere ist: das anzunehmen als Aufgabe!

Wie setze ich das um?

Das Thema knüpft natürlich auch an meinem neuen Roman DIE BLAUE REITERIN an. Der Krimi erscheint am 18.3.21 im Servus Verlag. Mehr zum Inhalt erfahrt ihr => HIER! Ich hab euch in meinem Instagram-Post kürzlich bereits verraten, dass in meinem Leben meine Uroma und meine Mama als Vor- und Rollenbilder eine große Rolle spielen, die beide nie aufgeben bzw. aufgegeben haben. Und was ich ganz toll finde, dass mir einige von euch von ihren Vorbildern berichtet haben.

neuer Krimi

Krimi #2 – neues Buch, neuer Versuch …

2020 hat mich der Lockdown hart erwischt. Exakt zum Zeitpunkt, als mein 1. Krimi erschienen ist, hat die Welt zu gemacht.

Wie surreal diese Zeit auch ist, und bei allem, was wir im vergangenen Jahr ertragen haben: Das Leben geht weiter. Natürlich geht auch das Schreiben weiter. Und damit geht’s auch zum nächsten Buch, besser gesagt: zum nächsten Krimi. Damit geht’s natürlich zu dieser Hoffnung, die ich in meinem Herzen trage, dass es diesmal besser sein möge. Was genau? Am liebsten ALLES, wenn ich groß wünschen dürfte. Dazu etwas beitragen, kann ich aber nur im Kleinen, in dem was mich betrifft, was meinen zweiten Krimi betrifft, zumindest, solange ich es schreibe. Wenn ich das Ende unter die Zeilen setze, geht es von meinem Herzen in eure Hände. Die Blaue Reiterin.

Was mir dann noch an Wünschen bleibt,

ist vor allem: dass es euch gute Unterhaltung bringen möge, eine gute Zeit raus aus dem Alltag und den Sorgen, dass es euch so gut gefällt, dass ihr es weiterempfehlt. Was noch … 🤔dass euch die Geschichte von Theres, der Jägerin und Metzgerin und der vermutlich ungewöhnlichsten Ermittlerin in der Krimi-Szene, gefällt – und auch die von Hanna, der Künstlerin, die sich aus der Nachkriegszeit ihren ganz eigenen Weg gebahnt hat.

 

Was es ist?

 

Ein Regional-Krimi im Idyll Murnaus & Oberammergaus an der Seite zwei starker Frauen, eine davon Künstlerin, die wider Erwartungen und Anfeindungen ihren Weg schafft, wehrhaft gegen das Gedankengut der Nachkriegszeit bis heute – mit tödlicher Konsequenz.

Mit Wort und Grant leitet Theres Hack – Jägerin, Metzgerin und Besserwisserin – seit einem Jahr den väterlichen Traditionsbetrieb in Oberammergau. Trotz Startschwierigkeiten entdeckt sie ihre Sympathien für die neue alte Heimat – und haucht so manch vernachlässigter Freundschaft neues Leben ein, wie der zur renommierten Künstlerin Hanna oder zu Dorfpfarrer Paul.

Unter merkwürdigen Umständen wird Hanna jedoch tot in einem Waldstück bei Murnau aufgefunden. Nicht nur Theres und ihr Vater zweifeln an der Unfalltheorie der Polizei. Zu merkwürdig findet auch Dorfpfarrer Paul die Umstände von Hannas Tod. Grund genug für die drei, eigenmächtig in Hannas Umfeld zu stochern und den Oberammergauer Kommissaren auf die Sprünge zu helfen. Dabei stoßen sie auf ältere und jüngere Streitigkeiten in Hannas Familie – und auf ein tragisches Geheimnis, das sie bis zu Gabriele Münters legendärem Künstlerhaus in Murnau führt.

Ein Geheimnis, das Hanna nach all den Jahren womöglich den Tod brachte?

Mehr Infos? => Hier natürlich, auf meiner Bücherseite 📚

Neues Buch – neues Genre – Krimi

Krimi? Vor nicht all zu langer Zeit stand das noch gar nicht auf meinem Programm. Aber: aus einer Versuchung wurde schnall Spaß und ein spannender Plot. So entstand eine Geschichte, die ich unbedingt erzählen musste. Von einem idyllischen Ort voller Traditionen, von Menschen, die dort versuchen, sich den Veränderungen anpassen, von Menschen, die dorthin zurückkehren und die eine Welt vorfinden, die nicht mehr so ganz zu passen scheint.

Fromm und auch traditionell, so wirkt Oberammergau von außen „be-vor-urteil“. Besonders dann finde ich spannend, wenn gewisse Labels, Erwartungen oder Vorurteile zu etwas entstanden sind – um einen Blick dahinter zu werfen, zu entdecken, was an „Mehr“ und an Wahrheit darin liegt. Passt das noch in unsere Zeit – oder: was passt eigentlich zu uns in unsere Zeit. Wo helfen uns Traditionen, wo hindern sie uns?

Dann ist es – auch im Krimi – natürlich auch spannend herauszufinden, wie die Passionsspiele überhaupt entstanden sind.

 

Worum geht’s?

Auf der einen Seite also etwas ganz lange gewachsenes und etwas, das die Menschen miteinander verbindet, wie die Oberammergauer Passionsspiele. Auf der anderen Seite ein Mord – was ja immer ein Bruch ist, ein Schmerz, der in eine Gesellschaft geschlagen wird. Daraus ist KREIZKRUZEFIX, mein neuer Krimi, entstanden. Kreizkruzefix – das wird in Bayern auch als Fluch verwendet, wenn etwas mal nicht so rund läuft und man seinem Ärger Luft machen muss.

Theres, die Hauptfigur in meinem Krimi, verwendet das gern und oft – und das ist nicht das einzige, was sie auszeichnet. Und ausgerechnet ihr fällt das ermordete Ehepaar vor die Füße. Als hätte sie mit ihrer Rückkehr nach einer langen Zeit in Wien, der Übernahme der Metzgerei, ihrem nörgelnden Vater und ihrer Re-Integration ins beschauliche Örtchen nicht genug zu tun. Dass dieser Mord kurz vor der Premiere der Passionsspiele geschehen ist, passt ihr genauso wenig ins Geschäft, wie der Polizei und dem Image der Region.

 

Mehr zum Buch findet ihr schon mal hier: Bücher