Vielfalt ist Zukunft

(English version below)

Verbindung

Literatur ist Vielfalt, Literatur verbindet – alle Menschen, alle Länder, grenzenlos. Ohne Vielfalt, ohne die unterschiedlichen Einflüsse, Ideen, Menschen ist unsere Welt verdammt arm und leer. Wenn sich unsere Erlebenswelt stets nur um ein selbes, eingegrenztes Stück Welt kreist, wiederholen wir lediglich, was wir kennen. Und – seien wir ehrlich – ewige Wiederholung des Ewiggleichen lässt den Verstand verkümmern. Vielfalt und andere Menschen, andere Kulturen ermöglichen uns zu wachsen, inspirieren Ideen, ermöglichen verstehen und uns und andere auch aus anderen Perspektiven zu sehen.

Auch wirtschaftlich zeigt ein Blick in die Geschichte, dass in einer freien, vielfältigen Gesellschaft, mehr Entwicklung, mehr Wohlstand, mehr Innovation tatsächlich passiert und möglich war, wurde, ist.

Wer also andere ausschließt, ausgrenzt, abwertet, wer gegen Vielfalt ist, ist für Schaden, für Stillstand, dafür, dass es Menschen schlechter geht.

Freiheit

Für die Zukunft, für die Literatur und deren Freiheit, für die Vielfalt, in der wir von Erfahrungen und dem Ideenreichtum anderer Menschen und anderer Kulturen lesen und uns davon träumen dürfen, stehe ich. Ich stehe dafür als Autorin und mit meinem Engagement in verschiedenen Verbänden, ich stehe dafür als Mensch GEGEN jede Art von Rassismus, Antisemitismus, Ausgrenzung, Abwertung, gegen Rechtsextremismus. Ich stehe gegen die AfD. Ich stehe für Demokratie, Vielfalt, Menschlichkeit, Weltoffenheit, für den Schutz von Minderheiten und Benachteiligten. Ich stehe für Freiheit und Meinungsfreiheit. Im Übrigen: Meinungsfreiheit bedeutet nicht, dass einer Meinung keine Kritik entgegengebracht werden dürfe, dass wir nicht mehr in Diskurs gehen müssten.

Demokratiefeindliche Strategien

Aktuell erleben wir eine Unterminierung der Gesellschaft und Zerstörungsversuche gegen die Demokratie. Das ist mehr als Politik, das betrifft weitaus mehr als die fernen Sphären von Politiker*innen, die weit weg scheinen. Insbesondere auf SocialMedia erleben wir eine Polarisierung und gezielte Strategien, die sich gegen Minderheiten wenden und gegen Menschen, die sich für demokratische Ziele und eine offene, gleichberechtigte Gesellschaft einsetzen. Autokratische und faschistische Kräfte gehen hier gezielt vor, sie gehen strukturiert und orchestriert vor, um einzelne zum Teil einzuschüchtern, um Ressourcen zu binden (z.B. durch Ablenk-Diskussionen). Ziel ist unabhängige Stimmen und Befürworter*innen von Demokratie und Offenheit aus dem öffentlichen Diskurs zu drängen, damit menschenfeindliches Gedankengut noch mehr Raum einnehmen kann. Ziel ist, dass unsichtbar wird, wie viele NICHT hinter dem Hass und der Feindlichkeit stehen.

Miteinander – Füreinander – Zusammenhalten

Gerade für uns Schreibende, für Buchmenschen sollte das, was geschieht, ein sehr deutliches Signal sein. Vor gut hundert Jahren gab es in der deutschen Geschichte eine Zeit von Bücherverbrennungen und der Verfolgung und Ermordung von Schriftsteller:innen, eine Zeit in der Kunst und Kultur als „entartet“ deklariert wurde, so diese den Nazis nicht genehm war. Was geschieht ist ein besorgniserregendes Signal. Ein Blick ins Parteiprogramm der AfD zeigt hier zudem deutlich, dass KEINE Vielfalt von Kultur mehr gefördert werden soll oder überhaupt entstehen soll, sondern – vereinfacht – nur jene, die dem Parteiprogramm genehm ist und ein Welt-, Gesellschafts- und Rollenbild unterstützt, das die Partei vorgibt.

Im Umkehrschluss bedeutet das: Queere, feministische, multikulturelle, kritische Stimmen werden abgelehnt und ausgeschlossen. Und niemand weiß, was daraus weitere folgende Maßnahmen wären, wenn diese Kunst und Kultur trotzdem stattfindet. Allerdings haben wir den Beleg, was vor 100 Jahren mit Menschen und Künstler:innen geschehen ist, die sich gegen die Nazis und deren Hass und Vernichtungspläne gestellt haben.

Eine Entwicklung wie vor 100 Jahren und deren Wiederholung sollten und müssen wir verhindern.

Wir haben nur diese eine Demokratie, schützen wir sie! 

Foto: Raimund Verspohl

 


Diversity is future

Connecting

Literature IS diversity, literature connects – all people, all countries, without any borders. Without diversity, without the different influences, ideas and people, our world is damn poor and empty. If our world, our living, our experience only ever revolves around the same, limited piece of the world, we are merely repeating what we know. And – let’s be honest – eternal repetition of same old-same old dims the mind. Diversity and other people, other cultures, different influences allow, or even more: enable us to grow, inspire ideas, enable us to understand and see ourselves and others from different perspectives.

Glancing back at history shows that in a free, diverse society, more development, more prosperity, more innovation was/ is happening and possible.

So anyone who excludes, marginalises and devalues others, who is against diversity, is in favour of harm, of stagnation, of people being worse off.

Freedom

I‘m standing up for our future, for literature and its – and our – freedom, for all the varieties of diversity in which we can prosper and read about and dream of the experiences and wealth of ideas of other people and other cultures. As an author and also being an activist of literature and culture politics in various associations, as a human being I stand against all forms of racism, anti-Semitism, marginalisation, devaluation, right-wing extremism, I stand against the German party AfD. I stand and fight FOR democracy, diversity, humanity, cosmopolitanism, for the protection of minorities and the disadvantaged. I stand FOR freedom, freedom of opinion – btw: freedom of opinion does not mean that an opinion should not be criticised, that we no longer have to engage in discourse.

Anti-democratic strategies

We are currently experiencing the undermining of society and attempts to destroy democracy. This is more than politics, it affects far more than the distant spheres of politicians who seem far away. On social media in particular, we are experiencing polarisation and targeted strategies that are directed against minorities and people who are committed to democratic goals and an open, equal society. Autocratic and fascist forces are taking a targeted approach here, using a structured and orchestrated approach to intimidate individuals in order to tie up resources (e.g. through diversionary discussions). The aim is to push independent voices and supporters of democracy and openness out of the public discourse so that misanthropic ideas can take up even more space. The aim is to make invisible how many people are NOT behind the hatred and hostility.

With each other – for each other

Especially us writers, us „book people“, the „bookish folk“  – having in mind and in the German history about a hundred years ago the threat of books being  burned and the banning, also the persecution and murder of writers and intellectuals, this development of a right party and hatred growing stronger is a worrying signal.

Checking the AfD’s party programme also brings clarity that diversity of culture is for this party nothing that should be any longer supported or even created, but – to put it simply – only that piece of art, culture, literature which is conform to the party programme and aligns in a view of the world, society and roles that the party dictates.

This means: that queer, feminist, multicultural and critical voices are rejected and excluded. And no one knows what further measures will be taken if this art and culture takes place anyway. We only knew what hundred years ago happened to rebelling artists and non-Nazi-conformist people.

We should and must prevent a development like that of 100 years ago and its repetition. We only have this one democracy, let’s protect it! 

Photo: Raimund Verspohl

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